Anreise nach Bari
Unsere Reise beginnt an einem sonnigen Septembermorgen in Karlsruhe. Die Temperaturen sind noch angenehm warm, die Blätter haben noch nicht begonnen, ihre Farben zu wechseln, und der Sommer scheint sich noch nicht verabschieden zu wollen. Voller Vorfreude machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Der Flug nach Bari, der Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien, verläuft reibungslos. Die Stadt empfängt uns mit mediterranem Flair, strahlendem Sonnenschein und einer leichten Meeresbrise. Die Altstadt von Bari, mit ihren engen Gassen, weißen Häusern und zahlreichen Kirchen, lädt direkt zu einem ersten Spaziergang ein. Doch unser Abenteuer führt uns weiter ins Landesinnere.
Weiterreise nach Matera
Nach einer kurzen Nacht in Bari machen wir uns am nächsten Morgen mit dem Bus auf den Weg nach Matera. Die Fahrt dauert knapp anderthalb Stunden und führt uns durch sanfte Hügel und kleine Dörfer, die typisch für die Region sind. Als wir in Matera ankommen, sind wir sofort beeindruckt. Die Stadt, die auf einer Felsschlucht thront, ist berühmt für ihre Sassi, jahrhundertealte Höhlenwohnungen, die direkt in den Fels gehauen wurden. Es fühlt sich an, als seien wir in der Zeit zurückgereist. Wir erkunden die verschlungenen Gassen, besuchen die in den Fels gehauenen Kirchen und genießen den Blick auf die Stadt bei Sonnenuntergang. Matera wirkt magisch, fast wie aus einer anderen Welt. Die Atmosphäre ist ruhig, fast andächtig, und man spürt die lange Geschichte, die diese Stadt durchzogen hat.
Tagesausflug nach Montescaglioso
Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Montescaglioso, einer kleinen Stadt nur 20 Kilometer von Matera entfernt. Die Busfahrt führt uns durch eine wunderschöne, hügelige Landschaft, vorbei an Olivenhainen und Weingärten. Montescaglioso ist bekannt für seine imposante Benediktinerabtei, die Abtei San Michele Arcangelo. Wir verbringen den Tag damit, die engen Gassen zu erkunden, die Abtei zu besuchen und die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Hügel zu genießen. Der Charme dieser kleinen Stadt liegt in ihrer Authentizität und Ruhe, weit weg von den touristischen Trubel.
Auf in den Nationalpark Pollino
Zwei Tage später geht es für uns weiter zum Highlight unserer Reise: dem Nationalpark Pollino, der sich über die Regionen Basilikata und Kalabrien erstreckt. Die Fahrt dorthin ist schon ein Erlebnis für sich. Die Landschaft verändert sich langsam, wird wilder und ursprünglicher. Der Pollino-Nationalpark ist mit über 1.900 Quadratkilometern der größte Nationalpark Italiens und zeichnet sich durch seine atemberaubende Natur und unberührte Wildnis aus. Die Berge des Pollino-Massivs, die den Park dominieren, erreichen Höhen von über 2.200 Metern und bieten spektakuläre Ausblicke.
Die Einzigartigkeit des Nationalparks Pollino
Was den Nationalpark Pollino so einzigartig macht, sind nicht nur seine beeindruckenden Landschaften, sondern auch seine Biodiversität. Der Park ist Heimat für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten. Besonders beeindruckend sind die uralten bosnischen Kiefern, die sich trotzig an die felsigen Berghänge klammern und die Szenerie prägen. Die Flora und Fauna des Parks sind vielfältig: Wölfe, Wildkatzen, Steinadler und der seltene Apennin-Braunbär haben hier ihr Zuhause gefunden. Wanderer und Naturfreunde kommen voll auf ihre Kosten: Die gut markierten Wanderwege führen durch tiefe Schluchten, dichte Wälder und über blühende Hochweiden.
Wir verbringen die nächsten Tage damit, die Natur zu erkunden, wandern durch dichte Wälder, folgen den klaren Bächen und genießen die frische Bergluft. Ein Höhepunkt ist der Aufstieg zum Monte Pollino, dem höchsten Gipfel des Parks, von dem aus man eine fantastische Aussicht auf die umliegende Berglandschaft und das Ionische Meer hat.
Abschied
Mit jedem Tag, den wir im Nationalpark Pollino verbringen, wächst unsere Faszination für diese ursprüngliche, fast mystische Region. Der September zeigt sich von seiner besten Seite: Die Temperaturen sind angenehm, die Sonne scheint und die Natur präsentiert sich in voller Pracht. Es ist ein perfekter Abschluss des Sommers, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Der Abschied fällt schwer, doch die Erinnerungen an die schroffen Berge, die endlosen Wälder und die klare, frische Luft werden uns noch lange begleiten. Mit einem Lächeln im Gesicht und dem Gefühl, etwas wirklich Einzigartiges erlebt zu haben, machen wir uns auf den Rückweg – zurück nach Karlsruhe, aber mit dem Wissen, dass die wilden, unberührten Landschaften des Nationalparks Pollino immer einen besonderen Platz in unseren Herzen haben werden.
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