Wanderungen zu unbekannten Wasserfällen: Entdeckungen in Basilikata
Erleben Sie Basilikatas verborgene Wasserwelten – Naturparadiese für Wanderer und Abenteurer.
Die Basilikata, im Süden Italiens zwischen den Regionen Apulien und Kalabrien gelegen, beeindruckt nicht nur mit ihrer wilden Berglandschaft und historischen Orten, sondern auch mit einem weitgehend unberührten Naturparadies: verborgenen Wasserfällen und naturbelassenen Schwimmplätzen. Die Region lockt Wanderer, die das Ursprüngliche suchen und neue Facetten Italiens entdecken wollen. Zahlreiche abgelegene Wasserfälle und natürliche Becken bieten nicht nur spektakuläre Fotomotive, sondern auch die Möglichkeit, in klarem Quellwasser zu schwimmen und die Ruhe der Natur zu genießen.
Die Faszination der versteckten Wasserfälle
Wasserfälle sind in der Basilikata nicht nur Landschaftsmerkmale, sondern wahre Juwelen, oft eingebettet in urwaldähnliche Täler und Schluchten. Die Region zählt über ein Dutzend solcher Wasserfälle, die zum Teil fernab von touristischen Wegen liegen und nur durch kleine Wanderungen oder anspruchsvollere Trekkingpfade erreichbar sind. Die Kombination aus dichtem Wald, felsigen Pfaden und rauschendem Wasser verspricht eine intensive Naturerfahrung, bei der man mit etwas Glück tagelang keine anderen Menschen trifft.
Die Wasserfälle im Pollino-Nationalpark
Der Pollino-Nationalpark, der sich entlang der Grenze zwischen der Basilikata und Kalabrien erstreckt, bietet zahlreiche Wasserfälle, die noch weitgehend unberührt sind. Besonders der Cascata del Frido, benannt nach dem Fluss Frido, ist ein Highlight. Er liegt am Fuße des Monte Pollino und kann über eine moderate, etwa zweistündige Wanderung erreicht werden. Der Wasserfall ist rund 15 Meter hoch und speist ein natürliches Becken, das im Sommer angenehme Temperaturen zum Baden bietet.
Ein weiterer bemerkenswerter Wasserfall ist der Cascata di Fiumicello in der Nähe von Viggianello. Er gilt als einer der verstecktesten Wasserfälle und ist nur über einen schmalen, leicht verwachsenen Pfad zugänglich. Das Quellwasser des Fiumicello ist glasklar und bildet natürliche Pools, die zum Schwimmen und Erfrischen einladen. Wanderer sollten allerdings trittsicher sein und gut vorbereitet, da der Weg schmal und teils rutschig ist.
Naturbecken und Wasserfälle in der Region Matera
Auch die Umgebung von Matera, bekannt für ihre Felsensiedlungen und Höhlenwohnungen, hält versteckte Naturwunder bereit. Der Cascata di San Fele ist besonders erwähnenswert. Diese Wasserfälle reihen sich entlang des Flusses Bradano und fließen über Kalksteinfelsen in mehrere Becken, die die Bewohner als „U Uattënniérë“ bezeichnen. Der Weg dorthin führt durch einen dichten Laubwald, und das Rauschen des Wassers begleitet die Wanderer schon von Weitem. Die Wasserfälle selbst sind in mehreren Kaskaden angeordnet und bieten in ihren Becken ideale Schwimmplätze. Der größte Wasserfall erreicht eine Höhe von etwa 10 Metern und mündet in ein weitläufiges, ruhiges Wasserbecken.
Die Wanderung zu den San-Fele-Wasserfällen dauert rund 90 Minuten und ist auch für weniger geübte Wanderer gut machbar. Die verschiedenen Becken entlang des Weges laden zum kurzen Eintauchen ein, und besonders im Sommer bieten sie eine willkommene Abkühlung.
Weitere abgelegene Wasserfälle und Geheimtipps
Für Abenteuerlustige empfiehlt sich eine Tour zu den Cascate di Calvello im Westen der Basilikata. Sie befinden sich in einem schwer zugänglichen Waldgebiet, das nur über steile, schmale Pfade erreichbar ist. Die Wasserfälle stürzen über moosbewachsene Felsen und sind ideal für alle, die eine abgelegene, abgeschiedene Atmosphäre suchen. Die Wanderung hierher dauert etwa drei Stunden und ist für erfahrene Wanderer geeignet. Die Wasserfälle selbst sind weniger hoch, aber die abgeschiedene Lage und die verwunschen wirkenden, von Felsen umgebenen Wasserbecken machen sie besonders reizvoll.
Ein Geheimtipp ist auch der Cascata di Malcanale nahe dem Ort Brindisi di Montagna. Dieser Wasserfall liegt versteckt in einer engen Schlucht und ist nach einer Wanderung von etwa einer Stunde erreichbar. Der Pfad verläuft teils durch dichten Wald, was ihn zu einem schattigen, aber dennoch abenteuerlichen Weg macht. Das Wasserbecken am Fuße des Wasserfalls ist glasklar und tief genug, um darin zu schwimmen. Ein perfekter Ort für diejenigen, die eine Oase der Ruhe abseits der Hauptwege suchen.
Hinweise und praktische Informationen für Wanderer
Da viele dieser Wasserfälle in abgelegenen Gebieten liegen und die Wanderpfade teilweise schlecht markiert sind, empfiehlt sich die Nutzung eines GPS-Geräts oder eine geführte Wanderung. Festes Schuhwerk und wasserdichte Kleidung sind ratsam, ebenso wie das Mitführen von ausreichend Wasser und Snacks. Einige der Wasserfälle, insbesondere im Pollino-Nationalpark, erfordern auch Trittsicherheit und Wandererfahrung. Viele Becken sind unbewacht und verfügen über keine Absperrungen oder Markierungen, daher ist Vorsicht beim Schwimmen und Baden geboten.
Die beste Reisezeit, um die Wasserfälle der Basilikata zu erkunden, ist der späte Frühling bis zum Herbst. In den Sommermonaten kann das Wasser der Becken sich auf angenehme Temperaturen erwärmen, und die Wege sind gut begehbar. Der Winter hingegen ist nur bedingt geeignet, da einige Pfade matschig oder gar gesperrt sein können. Auch sind die Wasserfälle nach der Schneeschmelze oder Regenperioden im Frühjahr besonders eindrucksvoll, wenn die Wassermenge zunimmt und die Kaskaden kräftiger sprudeln.
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